Vereinsgeschichte


Die Chronik des Stader Schützenvereins von 1854 - vom Beginn bis zum Neubau der Schießsportanlage im Jahre 2010.  Der Stader Schützenverein erlebte bereits zum zweiten Mal eine Jahrhundertwende in seiner über hundertjährigen Geschichte.  Und die Mitglieder feierten im Jahr 2004 das 150-jährige Bestehen ihres Vereins.

 

Am 23. Februar 1854 trat die Bürgerwehr zur Bildung des „Bürgerwehr-Schützenvereins" zusammen und wählte einen richtigen Vereinsvorstand, dessen 1. Präsident - der Kaufmann E. Chr. Kruse wurde. Die Statuten des neuen Vereins wurden in der Versammlung vom 11. Februar 1855 gebilligt und jeder Wehrmann, der die Statuten unterzeichnete, wurde damit in den Verein aufgenommen. Es unterzeichneten 176 Wehrmänner. Im selben Jahr pachtete man von der Stadt ein Gelände, das sowohl für die Schießübungen, als auch für das alljährliche Schützenfest geeignet war, und zwar auf der südlichen Höhe des Schwarzen Berges. Später wurde das Gelände gekauft. Das Königreich Hannover löste im April 1857 sämtliche Bürgerwehren auf. Waffen und Utensilien, soweit nicht Privateigentum, sollten eingesammelt und sichergestellt werden. Präsident und Kommandeur zögerten nicht lange. Die Bürgerwehr löste sich auf und übertrug alle Utensilien dem Stader Schützenverein. Hiergegen konnte das königliche Ministerium nichts unternehmen. Nur die Fahne musste abgegeben werden. Im Jahre 1861 wurde das Restaurant auf dem Berge gebaut, 1865 wurde der neue Schützenplatz gepachtet. Die Stadtverwaltung ist dem Stader Schützenverein immer entgegengekommen und deshalb stellte der Verein im Jahre 1866 eine Sicherheitstruppe, die vor dem Rathaus postiert wurde.

 

Es kam das Jahr 1870, das Jahr der deutschen Einigung. Der Deutsch-Französische Krieg brach aus und wieder war der Stader Schützenverein bereit eine Sicherheitswache zu stellen. Dies geschah bis Ende April 1871. Im Jahre 1876 wurden dann die Schießbahnen auf eine Gesamtlänge von 60 m gebracht. 1885 die neue Schießhalle gebaut und 1888 beschloss man den Bau einer großen Festhalle, die im Jahr 1891 fertig gestellt wurde. Der Verein wurde am 28. September 1890 durch königliches Dekret mit den Rechten einer juristischen Person ausgestattet. Im Jahre 1898 wurde das Schützenrestaurant erweitert.

 

Im Jahr 1905 wurde dem Verein zum 50-jährigen Bestehen, die alte Vereinsfahne -in neuem Gewand - vom Bürgermeister der Stadt Stade überreicht. Im Jahre 1914 stellte der Verein abermals eine Bürgerwehr. Die große Halle des Vereins wurde mit Flüchtlingen belegt. Das Jahr 1920 war das erste Jahr nach dem 1. Weltkrieg, in dem man wieder ein Schützenfest feierte. Im Jahre 1924 gründete sich dann die Jungschützenabteilung. 1929 wurde der Kleinkaliberstand gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg entschied sich der Vorstand für eine komplette Renovierung und eine gleichzeitige Erweiterung der  Kleinkaliberanlage.

 

Die Stader Schützen waren nie allein nur Traditionsschützen, sondern auch die Geselligkeit wurde sehr gepflegt. Im Jahr 1950 fand das erste Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg statt. Seitdem treffen sich die Freunde des Schießsports zum schießsportlichen Wettkampf, wie Landes- und Bezirksmeisterschaften, Winter- und Sommerrunden. Aber auch durch das An- und Schlussschießen wird das Vereinsleben weiter gefördert. Im Jahre 1959 wurde die Damenabteilung gegründet, die seitdem auch an der Winter- und Sommerrunde sowie den Bezirksmeisterschaften teilnimmt. Seit dem Jahr 1965 haben die Stader Schützen einen eigenen Spielmannszug. 1970 wurde der Schießstand Am Schwarzen Berg renoviert und im Jahre 1984 nochmals erweitert. 

 

Seitdem verfügt der Stader Schützenverein über 17 Stände für Luftgewehr und Luftpistole sowie Laufende Scheibe, außerdem über 10 Stände für Kleinkaliber 50 Meter Distanz, drei für Pistole 50 Meter, eine für Pistole 25 Meter und 6 Bogenstände. Das gesamte vereinseigene Grundstück hat eine Größe von über 6.000 m², wobei der Schießstand 170 m² groß ist und in drei Aufenthaltsräumen rund 100 Gästen Platz bieten kann. Schützenplatz und Schützenhalle in unmittelbarer Nähe zum Schießstand Am Schwarzen Berg werden für Vereinsveranstaltungen - wie das jährliche Schützenfest - genutzt. Ab dem Jahr 2000 - mit Beginn des neuen Jahrtausends - hat der Stader Schützenverein von 1854 die Feierlichkeiten zum Schützenfest in die Stader Innenstadt verlegt. Ein großes Festzelt und einige Schausteller haben auf dem Sande Platz gefunden. Schießsportliche Wettkämpfe finden eine Woche zuvor statt. 2003 - die Stadt Stade plant, die Schützenhalle, deren Nutzung wegen Einsturzgefahr untersagt war - abzureißen und auf dem Gelände am Schwarzen Berg ein neues Baugebiet auszuweisen. Muss der Schießstand weichen?

 

Im Jahr 2006 ist der Bebauungsplan beschlossen, die Schützenhalle abgerissen und die Umsiedelung des Schießstandes seitens der Stadt Stade kostenneutral vorgesehen. Ein 7200 m2 großes Grundstück in der Salztorsvorstadt Am Schwingedeich wird vorbereitet. Die Planung eines neuen Schießstandes beginnt. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26.01.2009 beschließt der Verein einstimmig die Verlegung und den Neubau eines Schießstandes. Auf einer überdachten Grundfläche von 1200 m2 sollen 15 Luftgewehr-/Pistolenstände, 8 Kleinkalibergewehr- und 4 Kleinkaliberpistolenstände - alle mit elektronischer Auswertung - und großen Aufenthaltsräumen entstehen. Im Außenbereich erhalten die Bogenschützen des Vereins eine neue Anlage. 2009 - Die Damenabteilung besteht 50 Jahre und feiert Jubiläum.

 

Am 28.08.2009 wurde Richtfest und am 21.05.2010 die offizielle Einweihung der Schießsportanlage gefeiert. Im Jahre 2010 findet das 156. Stader Schützenfest erstmals an der Schießsportanlage Am Schwingedeich statt. Die Spitze des Stader Schützenvereins bilden insgesamt 24 Schützenschwestern und -brüder, die dem Gesamtvorstand angehören. Den engeren Vorstand, genannt Präsidium, bilden 7 Mitglieder vom Gesamtvorstand.

 

Aktuell gehören dem Stader Schützenverein rund 280 Mitglieder an. 


Die Bürgerwehr

Am 20. März 1848 versammelten sich Tausende vor und im Rathaus unter der schwarz-rot-goldenen Fahne der Bürgerbewegung. Gottlieb Wilhelm Freudentheil hielt eine mitreißende Rede, ein bewaffneter Marsch nach Hannover wurde beschlossen. Doch nachdem die erste Begeisterung verflogen war, begnügte man sich mit der Entsendung einiger „Kondeputierter“.

 

Am 24. März gab der König einer der Forderungen nach: Eine Bürgerwehr von 320 Mann wurde aufgestellt.

Im Mai 1848 wurde es brenzlig. Unter der Androhung von Gewalt forderten die einheimischen Schuster vom Stadtrat die Einschränkung der Marktfreiheit, weil ihnen auswärtige Konkurrenten  das Geschäft verdarben. Doch weil die Bürgerwehr patrouillierte, verhielten die Schuster sich still. Kennzeichnend für das Revolutionsjahr in Stade waren diverse Festivitäten. Im September übergaben die „Jungfrauen“ der Stadt der Bürgerwehr eine Fahne. Feierlich wurde „dieses Zeichen freundlicher Damenhuld“ geweiht. Aus der Bürgerwehr ging dann schließlich 1854 der Stader Schützenverein hervor.
 


Kontakt

Postanschrift:
Stefan Bösch
Stader Schützenverein von 1854

Schölischer Str. 104

21682 Stade

info@stader-schuetzenverein.de

Tel.-Nr. (Schießstand) 04141 / 84690
-erreichbar zu den angegebenen Schießzeiten-

Schießzeiten

MO.                                 19:00 - 21:00

Di.                                   18:00 - 22:00

Mi.                                  17:00 - 20.30

DO.                                 20:00 - 22:00

FR.                                  19:30 - 22:30

siehe Zeiten gemäß den Abteilungen.